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Aus dem Jahr 2004

Einen mutigen Entscheid gefasst

 

Balmberg Familie Eichenberger hat sich im Kurhaus bereits gut eingelebt

Seit sieben Wochen wird das Kurhaus auf dem Balmberg als Nichtraucher-Restaurant geführt. Die ersten Reaktionen sind positiv. Gestern wurden die Türen für die Balmerinnen und Balmer mit einem Eröffnungsapéro geöffnet.

Romy - wir brauchen deine Hilfe in der Gaststube.» Zwar steht an der Türe des Restaurants angeschrieben, dass erst um 13 Uhr geöffnet wird, die ersten Gäste, die sich beim Skifahren vergnügten, sitzen aber um 12 Uhr schon in der Gaststube und möchten etwas Warmes trinken. Da heisst es flexibel sein für Familie Eichenberger, die das Kurhaus gekauft hat und seit sieben Wochen führt. «Wir hatten schon viele erfreuliche Begegnungen», so Romy Eichenberger gegenüber dieser Zeitung. Der Betrieb sei gut angelaufen. Geschätzt werde, dass das Haus als Nichtraucherzone deklariert wurde.

 

Selbstbedienung neu im Zelt

Für Gäste die wohl augenfälligste Änderung ist das Zelt, das zwischen Kurhaus und Parkplatz aufgebaut ist. Dort ist neu die Selbstbedienung für die Skitouristen untergebracht. Das Zelt ist geheizt und bietet gleich viele Sitzplätze, wie die «alte» Selbstbedienung im ersten Stock hatte. Es gibt eine spezielle «Skikarte», angeboten werden günstige und einfache Gerichte wie Pommes frites, Würstchen oder Suppen. Die Selbstbedienung soll vor allem am Wochenende, am Mittwochnachmittag und an den Abenden, an denen Nachtskifahren angeboten wird, geöffnet werden. Bei gutem Wetter und entsprechendem Andrang wird das Zelt auch in den Skiferien im Februar offen sein. «Die Skifahrer haben sich bisher als sehr geduldige Gäste erwiesen», meint Romy Eichenberger. Wenn der Ansturm riesig sei - wie etwa am zweiten Wochenende im Dezember - dann brauche es einfach Geduld. «Wir können nicht mehr als arbeiten.»

 

«Hülle um Hülle abziehen»

Romy und Rolf Eichenberger wollen das Kurhaus unter dem Motto «Aufbruch zum Wesentlichen» führen (wir berichteten). An einem Eröffnungsapéro, das speziell für die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Balm gedacht war, erklärte Rolf Eichenberger kurz, was das genau heisst. «Mir kam das Kurhaus immer wie eine stolze, alte, aber zerbrechliche Dame vor.» Das Haus solle entrümpelt werden, wie bei einer Zwiebel, soll Hülle um Hülle abgezogen werden. «Wir gehen zurück zum Einfachen, das Farbige und Frivole soll verschwinden.» Der erste Stock wird künftig für Seminare gebraucht. Die ehemalige Selbstbedienung wird als Speiseraum für die Seminargäste genutzt. «Man soll sich auf das Seminar konzentrieren können und nicht abgelenkt werden.» Auch die Anzahl Betten wurde reduziert. Die Gästezimmer befinden sich im 2. und 3. Geschoss. 60 Personen könnten gleichzeitig übernachten.

 

«Ein mutiger Entscheid»

Kantonsratspräsidentin Gabriele Plüss freute sich, als letzte Amtshandlung in ihrem strengen Präsidialjahr auf dem Balmberg zu sein. «Vermutlich würde es mir gut tun, ein paar Tage hier zu bleiben und Ballast abzuwerfen.» Als Oltnerin komme sie vor allem gerne zum Wandern hierher, meinte sie weiter. «Als ich hörte, dass Eichenbergers das Kurhaus kaufen, fand ich das sehr mutig. Es ist ein aufwändiges Objekt.» Fast dasselbe meinte auch François Emmenegger, Gemeindepräsident von Balm. «Das Kurhaus hat eine bewegte Zeit hinter sich. Wir nahmen die Wirtewechsel nicht ohne Besorgnis zur Kenntnis», meinte er. Wanderer, Skitouristen und andere Touristen sollten ein positives Erlebnis mitnehmen, wenn sie vom Berg zurück ins Tal gehen. In diesem Sinne hiess er Eichenbergers offiziell auf dem Balmberg willkommen.

 

Solothurner Zeitung / MLZ; 28.12.2004

Es bleibt bei 95 Prozent

Die Gemeindeversammlung von Balm bei Günsberg beschloss, den Steuerfuss auf 95 Prozent zu belassen.

Die Steuereinnahmen würden in gleicher Höhe wie 2003 erwartet, um jedoch vorsichtig zu budgetieren sei er um 20 000 auf 410 000 Franken zurückgegangen, sagte Treuhänder Max Ryf an der Gemeindeversammlung. Die Laufende Rechnung schliesst bei einem Aufwand von 720 000 und einem Ertrag von 670 000 Franken mit einem Verlust von 44 000 Franken ab. Die Investitionsrechnung weist Nettoinvestitionen in der Höhe von 150 000 Franken aus. Fällig wird die erste Tranche von 38 800 Franken für die Sanierung und den Bau der neuen Kreisschule im nächsten Jahr – der Rest wird auf die beiden Folgejahre verteilt. 

Der Gesamtkredit von 155 000 Franken für die Kreisschule Unterleberberg wurde einstimmig genehmigt. Für die Sanierung von Leitungen in der Balmweid wurden 155 000 und 50 000 Franken Franken gesprochen. 

Zudem kündigte Max Ryf eine Wasserpreiserhöhung in den nächsten Jahren an. Das Eigenkapital sei aufgebraucht. Besser sehe es dagegen in den Spezialfinanzierungen für Abwasser und Abfallbeseitigung aus. Das Budget wurde von der Versammlung einstimmig genehmigt. 

 

Gemeinderats- und Kommissionswahlen 2005

Für die neue Amtsperiode muss Balm einen neuen Gemeinderat und einen Ersatz suchen. Gemeinderat Leo Ming und Ersatzmitglied Toni Niederberger treten nach 16 Jahren zurück. Neue Mitglieder brauchen auch die Bau- und die Rechnungsprüfungskommission.

 

Spatenstich im neuen Jahr

Der Spatenstich für das Zucht- und Ausbildungszentrum für Dressurpferde erfolgt am 3. Januar. Urs Flück orientierte die Gemeindeversammlung, dass Kanton und Gemeinde grünes Licht gegeben haben.

 

Solothurner Tagblatt, 18. Dezember 2004

Aus den Gemeinderatsverhandlungen

 

Weniger Beiträge

Weil Lehrersubventionen kleiner werden, dafür die soziale Wohlfahrt teurer, budgetiert Balm einen Aufwandüberschuss.

Das Budget der Gemeinde Balm rechnet mit einem Verlust von rund 44 000 Franken. Der Hauptgrund für dieses Resultat liegt in den wesentlich tieferen Kantonsbeiträgen für die Lehrerlöhne. Übernahm der Kanton 2003 noch 67 Prozent, sind es 2005 gerade noch 31 Prozent. Weiter fallen höhere Beträge in den Bereichen «Soziale Wohlfahrt» oder der Kreisschule an. Die Investitionsrechnung weist Netto-Investitionen von 150 000 Franken aus.

 

Der Souverän wird an der Gemeindeversammlung drei Kredite zu sprechen haben: 155 000 für die Sanierung und Erweiterung der Kreisschule Unterleberberg (in zwei Tranchen), 50 000 Franken für die Wasserleitung Balmweid und 155 000 Franken für die Abwasserbeseitigung. «Wenn die Investitionen in diesem Rechnungsjahr in geplanter Höhe ausfallen würden, dürfte 2005 mit einer kleinen Netto-Schuld gerechnet werden», sagte Treuhänder Max Ryf. Der Gemeinderat verabschiedete das Budget einstimmig zuhanden der Gemeindeversammlung.

 

Solothurner Tagblatt, 1. Dezember 2004

 

Aus den Gemeinderatsverhandlungen

 

Waldreservat wird Tatsache

Der 12 Hektaren grosse Wald bei Balm wird zu einem Waldreservat und für hundert Jahre nicht mehr bewirtschaftet.

Die Gemeinde Balm bei Günsberg wurde seitens Kanton Anfang dieses Jahres angefragt, beim Mehrjahresprogramm Natur und Landschaft mitzumachen und den Gemeindewald in ein Waldreservat umzuwandeln. Das Konzept - das auch in anderen Gemeinden angewandt wird - sieht vor, während der nächsten 100 Jahre auf freiwilliger Basis auf eine wirtschaftliche Nutzung zu verzichten. Im Gegenzug erhält die Gemeinde als Waldeigentümer eine Entschädigung von 200 Franken jährlich. Beim Wald in Balm geht es um eine Fläche von 12,63 Hektaren, davon sind 7,19 Hektaren Wirtschaftswald.

«Wir taten uns etwas schwer mit den 100 Jahren, die in der Vereinbarung vorgesehen sind», so Gemeindepräsident François Emmenegger auf Anfrage. «Der Gewinn aus dem Wald war bei den Diskussionen kein Thema.» Der Balmer Wald wurde in den letzten Jahren genutzt, soweit dies möglich war. «Unser Wald ist sehr schwer zugänglich. Es braucht immer einen Kran und eine Winde, um darin zu arbeiten», so Emmenegger. In den nächsten Jahren hätte er nicht mehr genutzt werden können, weil man «rausgeholt hat, was möglich war». «Finanziell werden wir mit dem Waldreservat weder Geld verlieren noch verdienen.» Nach langen Diskussionen hat sich der Gemeinderat mit Stichentscheid des Gemeindepräsidenten dazu entschlossen, seinen Wald in ein Waldreservat umzuwandeln.

 

Verlust budgetiert

Bei einem Aufwand von 720 012 Franken und einem Ertrag von 676 070 Franken sieht der Voranschlag für 2005 einen Aufwandüberschuss von 43 942 Franken vor. Investiert werden insgesamt 153 800 Franken. 38 800 Franken sind für den Ausbau der Kreisschule in Hubersdorf vorgesehen; 65 000 Franken werden in den Ersatz der Kanalisation und 50 000 Franken in den Ersatz der Wasserleitung Balmweid gesteckt. Der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei 26 %, der Selbstfinanzierungsanteil bei 6 %. Der Steuerfuss wird bei 95 % belassen. Auch die Gebühren werden auf dem Stand von heuer gelassen. Zwar zeige die Wasserrechnung einen leichten Verlust auf, aber im nächsten Jahr stehe die Überarbeitung der Gebührenordnung an: «Dann kann alles miteinander aufgearbeitet werden.»

Zurückgestellt wurde die Unterschrift des neuen Konzessionsvertrages mit der AEK.

 

Solothurner Zeitung, 1. Dezember 2004

Advent

 

Liebe Balmerinnen und Balmer

Die Adventszeit steht vor der Tür! Wir beeilen uns, Euch rechtzeitig die Termine für die Adventsbesuche bekannt zu geben. In diesem Jahr können wir zu Gast sein bei: 

Familie Renate und Benno Flury, Burgstrasse 7 
Am Freitag, 10. Dezember zwischen 19.00 – 21.00 Uhr

und

Ueli Walker, Niederwiler Stierenberg, Balmberg 
Am Samstag, 18. Dezember ab 17.00 Uhr 

 

Wir treffen uns um 16.30 Uhr auf dem Parkplatz Passhöhe Balmberg und wandern gemeinsam zum Stierenberg. Taschenlampe und gutes Schuhwerk nicht vergessen. Mitfahrgelegenheit auf den Balmberg, bitte melden! 

Alle sind herzlich eingeladen, bei diesen traditionellen Adventsabenden teilzunehmen. Ein gemütlicher Abend ist garantiert! Wir wünschen allen eine besinnliche Weihnachts-zeit. Auf baldiges Wiedersehn! 

PS: Dürfen wir im kommenden Jahr bei Ihnen zu Gast sein? Bitte melden Sie sich bei Ines Krähenbühl, Lilian Maradan oder Brigitte Kocher. Vielen Dank!

Balm, im November 2004

Balmberg: Kurhaus

 

Das Haus steht unter neuer Führung - und ist ab 9. November rauchfrei 
Das Kurhaus geht zurück zum Wesentlichen. Mit einer verkleinerten Speisekarte und währschafter Kost wagen die neuen Besitzer das Abenteuer Balmberg. 

Am Anfang passte es unserer 15-jährigen Tochter nicht so», erzählt Rolf Eichenberger. Sie habe befürchtet, auf dem Balmberg müsse sie ständig im Dirndl rumlaufen. Eichenberger lacht. «So ist es ja nun wirklich nicht.» Seit kurzem wohnt die Familie auf 1058 Metern über Meer. Vater, Mutter, die drei Kinder und der Hund haben sich im Kurhaus niedergelassen. 
Rolf und Romy Eichenberger sind die neuen Besitzer des Hauses. Sie haben es von der Erlebnishotel Balmberg AG gekauft (wir haben berichtet) und wollen es nun in Eigenregie betreiben. Auf einen grossen Umbau verzichten sie. Trotzdem bleibt das Haus die ganze nächste Woche geschlossen. «Wir machen eine grosse Putzaktion und räumen alte Dinge raus, die wir nicht mehr brauchen», sagt Rolf Eichenberger. Am Dienstag, 9. November, öffnet das Kurhaus dann erstmals unter neuer Führung. 

 

Der Balmberg wird rauchfrei 
Die grösste Änderung gegenüber bisher: Das ganze Haus wird zur Nichtraucherzone erklärt. «Auf den Berg kommt man, weil man Natur erleben will und etwas für die eigene Gesundheit tun möchte», meint Romy Eichenberger. Darum passe das Rauchen nicht zu einem Bergrestaurant. Trotzdem: Es wird Kunden geben, die da anderer Meinung sind. «Wir sind uns bewusst, dass wir damit wohl ein paar Leute vor den Kopf stossen», sagt Rolf Eichenberger. «Aber wir sind überzeugt, dass unser Entscheid richtig ist.» 
Auf dem neuen Balmberg steht das einfache Leben im Mittelpunkt. Man habe sich bewusst auf die Möglichkeiten des alten Gebäudes beschränkt. Die Einfachheit sieht im Restaurant zum Beispiel so aus: Die Speisekarte wird verkleinert und auf der Weinkarte fliegt alles raus, was nicht aus der Schweiz stammt. «Zurück zum Wesentlichen», heisst das Motto. Romy Eichenberger erklärt es so: «Ein Stroganoff hat in einem Bergrestaurant nichts zu suchen.» 

 

Schnipo und Wurstsalat bleiben 
Dafür soll es jeden Tag ein Menü geben, gesund, saisongerecht und mit frischen Zutaten. Die Bergkundschaft will man aber nicht vergraulen. «Wir kochen nichts Exotisches, sondern schweizerisch und währschaft», betont Rolf Eichenberger. Schnitzel-Pommes-Frites, Hobelkäse, Wurstsalat und Rösti bleiben auf der Karte. Wobei: Die Pommes haben intern zu Diskussionen geführt. «Ich wäre lieber auf Kartoffelschnitze umgestiegen», verrät Rolf Eichenberger. Die Familie entschied sich für einen Kompromiss: Jetzt kann der Kunde zwischen Pommes Frites und den gesünderen Schnitzen auswählen. 
Rolf und Romy Eichenberger wollen den Balmberg auch als Hotel und Ort für Seminare weiterbringen. Besonders in den Bereichen Bildung, Kultur und Schule verfügen sie über ein gutes Beziehungsnetz. Hier wollen sie ebenfalls mit der Einfachheit des Kurhauses werben: «Die Abgeschiedenheit ist für immer mehr Seminare wichtig», sagt Rolf Eichenberger. 
Und was ist, wenn das Geschäft nicht laufen sollte? Immerhin gab es auf dem Balmberg in den letzten Jahren verschiedene Pächterwechsel. «Wir hätten das Haus nicht gekauft, wenn wir davon nicht überzeugt wären», meint Rolf Eichenberger. Wichtig sei ein Angebot, das echt wirke und auf den Berg passe. «Dann funktioniert es», sagt Romy Eichenberger. Neben dieser Idee brauche es aber auch betriebswirtschaftliche Erfahrung: «Und die bringen wir mit.» 

 

Kurhaus Balmberg: Di-Do 9-19 Uhr, Fr/Sa 9-23 Uhr, So 9-19 Uhr. Mo geschlossen. Hotel durchgehend geöffnet. 

 

Mit geschützten Arbeitsplätzen 
Rolf Eichenberger war bisher Geschäftsführer des Behindertenheims Oberwald in Biberist. Seine Frau Romy arbeitete dort als Werkstattleiterin. Von ihrer Arbeit mit behinderten Menschen lösen sie sich auch auf dem Balmberg nicht ganz. Sie haben im Kurhaus zwei geschützte Arbeitsplätze eingerichtet. «Die Betroffenen werden bei uns in der Küche mithelfen», sagt Rolf Eichenberger. Anbieten wird das Ehepaar auch den «Rückzug auf Zeit»: Wer will, kann auf dem Balmberg wohnen und wird in die Hausgemeinschaft aufgenommen. 

 

Solothurner Zeitung / MLZ; 30.10.2004 

Aus den Gemeinderatsverhandlungen

 

Familienberatung
Der Gemeinderat von Balm bei Günsberg hat dem neuen Dienstleistungs- und Finanzierungsmodell der «Vereine für Säuglingspflege und Familienberatung» Solothurn-Lebern einstimmig zugestimmt. Die Gemeinde hat höchstens ein bis zwei Fälle pro Jahr und muss lediglich mit Mehrkosten von 127 Franken rechnen.

Tempo 30 prüfen
Der Gemeinderat diskutierte eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 auf derHauptstrasse. Da diese aber dem Kanton gehört, gäbe es gemäss ersten Abklärungen nur die Möglichkeit, das ganze Gemeindegebiet in eine Tempo 30 Zone zu setzen. Zusätzlich bräuchte es bauliche Massnahmen wie etwa Schwellen. Der Rat beschloss, das Thema weiter zu verfolgen und mögliche Lösungen zu prüfen.

 

Neuer Pflug bewilligt
Der Gemeinderat bewilligte formell einen Nachtragskredit von 5000 Franken für einen neuen Schneepflug, der bereits angeschafft worden ist. Obwohl der vorherige Pflug erst ein Jahr alt war, drängte sich diese Anschaffung auf. Denn Kurt Wyss, der den Winterdienst seit Jahren erledigt, musste seinen Traktor ersetzen. Der alte Pflug – er passte nicht mehr ans viel grössere Fahrzeug – konnte aber zurückgegeben werden. 

Grünes Licht fürs Zuchtzentrum 
Das Zucht- und Ausbildungszentrum in Balm bei Günsberg kann gebaut werden. Die einzige Einsprache wurde zurückgezogen. Wenn der Regierungsrat Anfang November sein OK gibt, könnte voraussichtlich noch im gleichen Monat mit dem Bau begonnen werden.

Lecks geflickt
Die zwei Lecks in der Wasserleitung auf der Balmweid konnten genaustens geortet werden und sind bereits geflickt.

 

Viele Gremien neu zu besetzen
Die Gemeinde Balm wird auf die nächste Legislaturperiode gefordert sein. Es stehen einige Demissionen in verschiedenen Gremien an. Die Bevölkerung soll an der Budget-Gemeindeversammlung im Dezember bereits dahingehend informiert werden. Zudem soll im Januar eine Wählerveranstaltung stattfinden.

 

Solothurner Tagblatt, 23. Oktober 2004

Konsumfahnderin im Balmer Nebel

 

«Espresso» Christine Ruf von Schweizer Radio DRS besuchte Balm bei Günsberg

Der Nebel ist dicht. Man sieht kaum vom einen Baum zum nächsten. Das Dorf Balm bei Günsberg wirkt ausgestorben. Ausser einer muhenden Kuh und zwei neugierigen Ziegen sind keine Lebewesen auszumachen. Radio-Journalistin Christine Ruf parkiert ihr Auto vor der «Balmfluh» und tritt in die Gaststube. Ihr erster Besuch gilt Bauer und Gastwirt René Flück. «Wie kommt man denn zurecht in einem Dorf ohne Einkaufsmöglichkeiten?», fragt Christine Ruf und streckt dem Mann das Mikrofon entgegen.

 

Das nämlich interessiert die Hörerinnen und Hörer der morgendlichen Radio-Sendung Espresso, und deshalb haben sie die Konsumfahnderin auf den Plan geschickt. «Ich bin hier aufgewachsen. Für mich ist das nicht so aussergewöhnlich», sagt René Flück. Es sei eben alles eine Frage der Organisation. Einmal in der Woche gehen er und seine Frau Barbara zum Grosseinkauf nach Neuendorf. «Vieles mache ich auch selber, Brot etwa», sagt Barbara Flück, die sich inzwischen dazu gesetzt hat. Von der zugezogene Binningerin forderte das Leben im 200-Seelen-Dorf aber schon eine Umstellung. «Ich habe mir halt gewünscht, auf einem Bauernbetrieb zu leben und da nimmt man es auch in Kauf, wenn man sieben Tage in der Woche arbeiten muss», sagt sie.

 

In Balm gibt es aber nicht nur keine Einkaufsmöglichkeiten, es gibt auch keinen Kindergarten und kein Schulhaus. So besuchen die Kinder von Anfang an den Unterricht in Günsberg. «Als ich noch klein war, gingen wir die Strecke täglich mehrmals zu Fuss», erzählt René Flück. Doch von den heutigen Kindern könne man das offenbar nicht mehr verlangen, deshalb fahre seit längerer Zeit ein Schulbus und bringe die Kinder hin.

 

Gemeindepräsident François Emmenegger betritt die Wirtschaft und setzt sich ebenfalls an den Tisch. Seit sechs Jahren wohnen er und seine Frau in Balm. «Wie kommt man denn auf die Idee, in dieses <Käfflein> zu ziehen?», fragt ihn die Radio-Reporterin. «Nun, wir schätzen die Ruhe und die Abgeschiedenheit hier oben - und natürlich die wunderbare Aussicht», erklärt der Ammann. Von selbiger ist an jenem Tag allerdings nichts zu sehen, denn der Nebel hält sich standhaft.

 

Vor drei Jahren wurde Balm auch noch die Poststelle genommen, einer der letzten öffentlichen Treffpunkte. «Da gab es bei der Schliessung sogar Tränen», erzählt Pöstlerin Elisabeth Lüthi, auf die Christine Ruf bei ihrem Rundgang durchs Dörflein stösst. «Ich betreibe nun einen Hausservice und nehme Briefe und Pakete direkt an der Haustüre entgegen», erzählt sie im Interview.

 

Doch ein Geschäft gibt es in Balm: Den Schmuckstein-Laden von Roger und Hannelore Deluz. Kurz vor Mittag tritt die Radio-Journalistin dort ein. «Die Leute kommen von weit her zu uns», erzählt die Stein-Spezialistin, die eben dabei ist, einer Kundin eine Kette zu zeigen. Allerdings laufe der Verkauf übers Internet deutlich besser. 

 

Solothurner Zeitung / MLZ; 21.10.2004

 

Flumenthal Gemeinderat wählt 22-jährige Rebekka Linder aus Oekingen

Flumenthals Gemeinderat hat der Unterleberberger Jugendarbeit ein Gesicht gegeben: Anfang November tritt die 22-jährige Rebekka Linder aus Oekingen die 50-Prozent-Stelle an.
Das Warten hat sich gelohnt», ist der Flumenthaler Gemeinderat sich einig. Nach zwei erfolglosen Ausschreibungen (wir berichteten) kann die 50-Prozent-Jugendarbeitsstelle im Unterleberberg nun doch besetzt werden. Unter über 50 Bewerbungen - davon laut Gemeindepräsident Robert Klaus diesmal auch sehr gute - kamen nach Vorstellungsgesprächen sowohl ein Ausschuss wie der Unterleberberger Jugendrat zum Schluss: Die 22-jährige Rebekka Linder aus Oekingen solls sein. Das letzte Wort hatte am Montag die Leadgemeinde Flumenthal. Auch dort überzeugte Linder, die, wie sie selbst sagt, «mit der Jungwacht Blauring gross geworden ist» und dort auch Leitungsfunktionen übernommen hatte.

 

Stellenantritt Anfang November 
Nach einem KV-Abschluss und der Arbeit in einem SBB-Reisebüro nimmt Linder nun die Berufsmatura an der Fachhochschule Luzern im Berich soziokulturelle Animation in Angriff. Dazu gehört begleitend Praxiserfahrung. Den Vorteil darin sehen die Ratsmitglieder vor allem darin, dass das Studium die 22-Jährige in gewisser Hinsicht an die Stelle binde und sie von der Fachhochschule auch betreut wird. Vielmehr überzeugte den Gemeinderat aber, dass Linder sich bewusst ist, was auf sie zukommen wird: «Ich habe keine Berührungsängste mit Jugendlichen, die beispielsweise Alkoholprobleme haben.» Sie versicherte auch, dass sie zu jeder Tageszeit präsent sei und aktiv auf die Jugendlichen zugehen wolle. Stichwort: Aufsuchende Jugendarbeit. Auf Christoph Heinigers Frage, was sie denn ihrerseits von den politischen Gremien erwarte, antwortete Linder. «Ehrlichkeit und Unterstützung neuer Projekte.»
Mit «Sie sind entlassen» beendete Klaus die Fragerunde. Entlassen ist Rebekka Linder jedoch nur bis zu ihrem Stellenantritt Anfang November. Bis dann liegen auch das Pflichtenheft und der Arbeitsvertrag vor. Gleichzeitig will man sich mit der reformierten Kirchgemeinde bezüglich Kostenverteiler einigen. Sie, die anderen Kirchgemeinden und die Gemeinden des Unterleberbergs finanzieren die Jugendarbeit. Klaus betonte ob der hohen Erwartungen im Unterleberberg: «Allein kann niemand Probleme lösen. Nur wenn wir die Stelleinhaberin nicht allein in der Wüste stehen lassen, wird die Jugendarbeit ein Erfolg.»

 

Solothurner Zeitung, 6. Oktober 2004

 

Seniorenferien im Unterleberberg

Alljährlich verbringt eine Gruppe Senioren und Seniorinnen der Kirchgemeinde des Unterleberbergs in irgendeinem Winkel der Schweiz eine Ferienwoche, die sich zunehmender Beliebtheit erfreut.
Dieses Jahr lud zudem ein Arbeitsteam Senioren zu so genannten Tagesferien in das Kirchgemeindehaus in Günsberg zu frohem Beisammensein mit Singen, Diskutieren, Spielen oder Jassen ein. Eine Küchenbrigade sorgte jeweils für den Morgenkaffee und fürs feine Mittagessen. Auf dem weiteren Programm standen eine Rösslifahrt der Aare entlang, eine Diaschau sowie zwei Konzerte, zum einen trat ein Harfentrio mit alten Weisen auf, zum andern eine Formation Schwyzerörgeli. Froh gestimmt und mit dem Dank an das Leiterteam und an die Darbietenden endeten die kurzweiligen Tage. 

 

Solothurner Zeitung, 5. Oktober 2004

Jungbürgerfeier in Riedholz, September 2004
Einen mutigen
Es bleibt bei
Aus den
Aus den 2
Advent
Balmberg: Kurhaus
Aus den 3
Konsumfahnderin
Flumenthal
Seniorenferien
Jungbürgerfeier

 

Jungbürger: Jonas Burkard, Christopher Hasler, Dario Maradan und Wyss Martin 
Neubürgerinnen: Antonia Graf und Bettina Ott

François Emmenegger, Gemeindepräsident und Lilian Maradan, Gemeinderätin

Einsprache abgelehnt

Gegen das Zucht- und Ausbildungszentrum in Balm war eine Einsprache eingegangen. Sie wurde zum Teil abgewiesen.

Vor der letzten Sitzung des Gemeinderats Balm bei Günsberg wurde die Einspracheverhandlung zur einzigen Einsprache gegen den Teilzonen- und Gestaltungsplan für das Zucht- und Ausbildungszentrum für Dressurpferde geführt. Der Einsprecher hatte nochmals Gelegenheit, seine Argumente gegen das Zentrum darzulegen. Die Bauherrschaft konnte ihrerseits eine Stellungnahme zu den fünf Einsprachepunkten abgeben.

Schlussendlich wurden zwei der fünf Punkte vom Gemeinderat abgelehnt. In den andern drei Punkten konnte sich der Rat mit dem Einsprecher einigen. Einer davon betrifft die Einführung von Tempo 30 auf dem ganzen Gemeindegebiet. Der Gemeinderat einigte sich mit dem Einsprecher, die Einführung von Tempo 30 in der Kernzone mit dem Kanton zu prüfen. Tempo 30 drängt sich auf, weil damit die Verkehrsicherheit für die Schulkinder und der Fussgänger auf der Kantonsstrasse in der sehr unübersichtlichen Kernzone erhöht werden könnte. Da es der Rat nicht als sinnvoll erachtet, Tempo 30 nur auf der Hauptstrasse einzuführen, soll eine generelle Einführung von Tempo 30 geprüft werden. 

Dem Einsprecher bleibt nun die Möglichkeit, gegen den Entscheid des Gemeinderates innerhalb von zehn Tagen beim Regierungsrat Beschwerde einzureichen.

 

Solothurner Tagblatt, 7. September 2004

 

Die ersten Sportpreise 

 

Der Schwinger Christian Lüthi und der Leichtathlet Christian Niederberger erhalten den Sportpreis von Balm bei Günsberg.

Heute Abend wird in Balm bei Günsberg im Rahmen des Burgfestes erstmals der mit je 2000 Franken dotierte Kultur- und Sportpreis verliehen. Der Gemeinderat hat dafür im Januar die beiden einheimischen Sportler Christian Lüthi und Christian Niederberger nominiert.

Der Schwinger Christian Lüthi feierte seinen wohl grössten Erfolg letztes Jahr, als er am Kantonalen Solothurner Schwingfest in Büsserach den 3.Rang erkämpfte. Daneben war er regelmässig erfolgreich an den Schwingfesten des Nordwestschweizer Schwingverbandes. Seit elf Jahren trainiert er im Schwingklub Solothurn. Der 24jährige Landwirt arbeitet im elterlichen Betrieb.

Der 23jährige Christian Niederberger gilt als die grosse Hoffnung unter den Schweizer Mittelstreckenläufern. Er bestreitet Rennen über 400, 800 und 1000 Meter. In der Schweiz gilt er nach André Bucher als Nummer Zwei. Letztes Jahr wurde er in Frauenfeld Schweizer Meister über 800 Meter. Der Zimmermann hat seinen Beruf aufgegeben, um sich ganz dem Sport zu widmen.

Als Förderpreis, der an Leute vergeben wird, die im Dorf wohnen oder sich für die Gemeinde einsetzen sieht Gemeindepräsident François Emmenegger den Kultur- und Sportpreis.

 

Solothurner Tagblatt, 4. September 2004

 

Einsprache
Die ersten Sportpreise

 

Einladung zum Grillabend bei der Burg

 

Samstag, 4. September 2004, 17.30 Uhr

 

Liebe Balmerinnen und Balmer

 

Wie angekündigt laden wir Sie am 4. September 2004 zum Grillfest und zur Sportförderpreis-Verleihung ein. Aus organisatorischen Gründen bitten wir Sie, sich mit unten stehendem Anmeldetalon oder per Mail bis 28. August 2004 anzumelden.

 

Apéro, Essen und alkoholfreie Getränke offeriert die Gemeinde. Alkoholische Getränke können an Ort gekauft werden. Für das Dessertbuffet sind Kuchen und Süssigkeiten herzlich willkommen.

 

Das Grillen findet bei jeder Witterung statt. Bei schlechtem oder unsicherem Wetter sind wir in der Scheune von Pia und Andres Gygli, Rest. Balmschloss. Der Apéro beginnt um 17.30 Uhr und wird musikalisch umrahmt. Die Sportpreisübergabe erfolgt nach dem Grillen, also um ca. 20.00 Uhr.

 

Wir freuen uns auf ein gemütliches Zusammensein.

 

Gemeinde Balm

Öffentliche Planauflage / Nutzungspläne

 

Gestützt auf § 15 des kantonalen Planungs- und Baugesetzes werden folgende Nutzungspläne öffentlich aufgelegt:

 

Zucht- und Ausbildungszentrum für Dressurpferde

  • Teilzonenplan

  • Gestaltungsplan mit Sonderbauvorschriften

  • Teil GEP (Entwässerungsplanung)

Auflagezeit: Freitag, 23. Juli 2004 bis Montag, 23. August 2004

 

Auflageort: Eingang Mehrzweckgebäude
jeweils am Montag, 26. Juli 2004 und am 16. Auqust 2004 stehen von 19.00 bis 20.00 Uhr Behördenvertreter und Planverfasser für Auskünfte im Gemeinderatssaal, Mehrzweckhalle, zur Verfügung.

 

Gegen die Nutzungspläne kann innert der Auflagfrist d.h. bis spätestens 23. August 2004 Einsprache erhoben werden. Einsprachen sind an den Gemeinderat Balm zu richten. Gegen den mitaufliegenden orientierenden Raumplanungsbericht kann nicht Einsprache gemacht werden. Eine allfällige Einsprache soll einen Antrag und eine Begründung enthalten.

 

Der Gemeinderat

Baupublikation

 

Bauherr: Flück-Widrig René, Hauptstrasse 3, 4525 Balm

Bauprojekt: Neubau: Zucht- und Ausbildungszentrum für Dressurpferde

 

Parallel mit separater Publikation werden die Nutzungspläne öffentlich aufgelegt:

  • Teilzonenplan

  • Gestaltungsplan mit Sonderbauvorschriften

  • Teil GEP Entwässerungsplan

 

Grundstückeigentümer: Bauherr

Bauplatz: Balm GB Nr. 137

Planverfasser: Zaugg AG, Rohrbach,Walke, 4938 Rohrbach

 

Planauflage: Eingang Mehrzweckgebäude

 

Einsprachefrist: bis 23. August 2004

 

Allfällige Einsprachen sind schriftlich und begründet an die Baukommission zu richten.

 

Die Baukommission

 

Hier gehen ab Frühling Dressurpferde zur Schule

 

Am Montag informierten die Verantwortlichen über das neue «Zucht und Ausbildungszentrum für Dressurpferde» in Balm. Das Reitzentrum soll den Betrieb im März 2005 aufnehmen. Mit mindestens 22 Pferden. 

Am Montag konnten im Gemeinderatssaal Balm in Anwesenheit von Bauherrschaft, Architekt und Gemeindebehördenvertreter sämtliche Pläne zum geplanten Reitzentrum begutachtet werden. Erstmals. Das Baugesuch für die grosszügigen Gebäulichkeiten wird diesen Donnerstag offiziell publiziert. Die Auflagefrist wird am 23. August auslaufen.

 

Baubeginn im September

«Wenn das ganze Prozedere optimal verläuft, können wir im September mit dem Bau beginnen», sagte Architekt Andreas Zaugg am Montag. Dressurreiter Christian Pläge, der das Zentrum mit seiner Ehefrau Birgit Wientzek betreiben wird, ergänzte dazu: «Der Betrieb sollte spätestens im März 2005 aufgenommen werden können». 

Die vorliegenden Pläne zeigen im Wesentlichen drei Bereiche: Zuoberst im Gelände steht die Reithalle, darunter die Stallungen, zuunterst der Aussenplatz. «Durch die Abtreppung sieht man das grösste Gebäude, die Reithalle, von der Strasse her kaum, sie wird vom Boxenhaus zum Teil verdeckt», erklärte Zaugg. Zudem werde das vorderste Gebäude zur Auflockerung und Cachierung bepflanzt, vor allem mit Bäumen.

 

Fünf Jahre pro Pferd

Die Reithalle wiederum ist seitlich offen, sie kann bei aufkommendem Wind mit Windnetzen, die wie Storen gesenkt werden können, geschlossen werden. Die Dächer werden aus Well-Eternit gebaut, die Fassaden mit Holz verkleidet. Im Kopfteil der Reithalle sind vier Zimmer für Lehrlinge und Angestellte sowie je ein Schulungs- ein Büro- und ein Aufenthaltsraum untergebracht. Das Gebäude ist grosszügig verglast. Zudem sind insgesamt 20 Parkplätze vorgesehen, wovon die drei Abstellplätze für Pferdetransporter im hinteren Teil der Anlage sein werden. «Es wird mit 90-prozentiger Sicherheit von Anfang an 22 Pferde hier haben», sagte Pläge. Obwohl er keinerlei Werbung mache, habe er bisher noch nie eine Box leer gehabt. «Die Kundschaft überlässt mir ihre Pferde zur dressurmässigen Ausbildung.» Es nehme rund fünf Jahre in Anspruch, um ein Pferd auf das Niveau internationaler Wettbewerbe zu bringen, erklärte Pläge.

 

Unterschiedliche Motive

Einige der Pferde seien Zuchthengste, die dank der Dressurausbildung auf sich aufmerksam machen sollen. Dies sei einer der Gründe, weshalb Pferdebesitzer ihrem Tier eine solche Ausbildung zukommen liessen. Andere hätten Freude, wenn das Pferd an Turnieren vorgestellt werden könne - so wird auch Christian Pläge selber mit seinem Pferd Regent in Athen zum Einsatz kommen (im Tagblatt) - andere lassen ihre Stute von einem Zuchthengst decken. Das Dressurzentrum wird weder Gruppenunterricht noch Reitschule sondern eine individuelle Ausbildung bieten.

 

Ruhe bleibt erhalten

Es werde keine eigentlichen Ausritte mit Pferden geben, sondern lediglich ein gemütliches Spazieren-Reiten, sagte Pläge, der mit seiner Frau in Balm Wohnsitz nehmen wird. «Es wird hier sicher nicht unruhiger werden», versicherte er. 

Die zweite Informationsveranstaltung zum Reitzentrum findet am Montag, 16. August, von 19 bis 20 Uhr im Gemeinderatssaal in Balm statt.

 

Solothurner Tagblatt, 28. Juli 2004

 

SPORTPREISE 2004

 

Solothurner Regierungsrat ehrt Talente und verdiente Persönlichkeiten

Der Regierungsrat hat über die Vergabe der Sportpreise für das Jahr 2004 entschieden. Er sprach zwölf Preise im Gesamtwert von 63 000 Franken in den Bereichen Sport, Sportverdienste und Sportförderung. Die Gelder werden dem Sport-Toto-Fonds entnommen. Die Übergabe der Preise erfolgt am 25. Mai im Parktheater in Grenchen.

Mit einem Sportpreis von je 5000 Franken werden Christian Niederberger, Balm (Leichtathletik); Alexander Popov, Solothurn (Schwimmen) sowie die Kanuten Mike Kurt, Wiedlisbach, und Thomas Mosimann, Grenchen (zusammen 8000 Franken), ausgezeichnet.

Mit einem Förderpreis von je 6000 Franken werden unterstützt: Sabrina Altermatt, Aeschi (Leichtathletik); Daniel Lüdi, Grenchen (Tennis); Nathalie Schneitter, Lommiswil (Mountainbike); Ismael Wermuth, Wolfwil (Kunstturnen); Severin Widmer, Obergösgen (Inlineskating), und Marco Wölfli, Grenchen (Fussball).

Für ihre Verdienste als Trainer, Funktionäre und Förderer werden Alfred Mengisen, Grenchen (Turnen); Alois Moser, Oberdorf (Kunstturnen), und Bruno Probst, Oensingen (Triathlon), geehrt. Sie erhalten je 3000 Franken.

 

Ehrungen seit bald 20 Jahren 

Mit dem Sportpreis würdigt der Regierungsrat herausragende sportliche Erfolge, während mit dem Verdienstpreis verdienstvolle Funktionäre und Sportförderer geehrt werden. Der Förderpreis ist zur Unterstützung viel versprechender Talente vorgesehen. Erstmals wurden diese Preise 1985 vergeben. Als Preisträger kommen Personen in Frage, die entweder im Kanton Solothurn ansässig sind oder für einen Solothurner Verband oder Verein starten respektive für einen solchen tätig sind.

In der langen Reihe der Preisträger findet man so prominente Namen wie die des Weltklasse-Springreiters Willi Melliger, des zwölffachen Olympiasiegers im Rollstuhlsport Heinz Frei, der Skiakrobatik-Weltcupsiegerin Conny Kissling oder des Radquer-Weltmeisters Didi Runkel.

 

Solothurner Zeitung, 29. April 2004

 

Vermietung Schulbus

 

Benützung, Behandlung und Führen des Mietwagens

Das Fahrzeug wird nur an Einwohner und Einwohnerinnen von Balm bei Günsberg und auf Anfrage an Mitglieder von Vereinen von Günsberg und Balm vermietet. Der oder die Fahrerin muss seit mindestens einem Jahr im Besitze eines gültigen Schweizer Führerscheins der Kategorie B und mindestens 20 Jahre alt sein. Das Fahrzeug kann nur an schulfreien Tagen, an Wochenenden und in den Schulferien gemietet werden. Der Mieter verpflichtet sich, den Mietwagen mit grösster Sorgfalt zu behandeln und nach den gesetzlichen Vorschriften zu fahren. Auslandfahrten sind nicht gestattet.

 

Allgemeine Mietbedingungen

 

Rechnung 2003 / So nicht erwartet

 

Die Rechnung 2003 der Einwohnergemeinde Balm schliesst mit einem Überschuss von 104 000 Franken ab.Der Gemeinderat hat an seiner letzten Sitzung die Rechnung 2003 genehmigt und zuhanden der Gemeindeversammlung vom 22. Juni verabschiedet. Die Rechnung schliesst bei einem Ertrag von 777 396 Franken mit einem Ertragsüberschuss von 104 552 Franken ab. Budgetiert war ein Überschuss von 29 000 Franken. Die Nettoinvestitionen betragen 109 639 Franken.

Finanzverwalterin Jutta Roth kommentierte den Überschuss als «unerwartet hoch.» 75 000 Franken fliessen ins Verwaltungsvermögen. Zudem hat der Gemeinderat eine Vorfinanzierung beziehungsweise eine Rücklage von 

45 500 Franken für allfällige Steuerausfälle gebildet.

 

Problemfall Wasser

Laut Auskunft der Finanzverwalterin schliessen auch die Spezialfinanzierungen gut ab, die Bereiche Abwasser und Kehricht sogar mit Gewinn. Der Bereich Wasser dagegen ist nach wie vor defizitär - Massnahmen müssten zu einem späteren Zeitpunkt diskutiert werden.

Solothurner Tagblatt, 10. Juni 2004

 

Gemeinderat prüft Pläne fürs Dressurzentrum

 

Das Zucht- und Ausbildungszentrum für Dressurpferde nimmt Formen an. Die Pläne liegen bald beim Kanton

«Wir haben alles umgesetzt, was Kanton und Raumplanung vorgeschlagen haben», sagte Manfred Wyss vom Büro für Baurecht und Raumplanung am Donnerstag vor dem Balmer Gemeinderat und dem Baupräsidenten Rolf Maradan. Wyss vertritt die Initianten des Projekts: Barbara und René Flück, die als Bauherrschaft zeichnen sowie Birgit Wientzek und Christian Pläge vom Dressurausbildungsstall in Rüti bei Büren. Wyss stellte dem Rat den Raumplanungsbericht und den Entwurf des Teilzonen- und Gestaltungsplans vor. Das Bauvorhaben liegt ausserhalb der rechtsgültigen Bauzone, was eine Umzonung erforderlich macht.

 

Platz für 22 Pferde

Ein Jahr ist es her, dass eine erste Projektidee für ein Zucht- und Ausbildungszentrum für Dressurpferde der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde - 22 Pferde sollen dereinst in Balm untergebracht sein (wir berichteten). In der Zwischenzeit fanden diverse Sitzungen von Baukommission, dem Gemeindepräsidenten und dem Planungsbüro Wyss mit den Zuständigen des Kantons statt. Laut Wyss erklärte sich das Amt für Raumplanung im Dezember damit einverstanden, den Planungsprozess für eine Sondernutzungszone für ein Pferdegewerbe voran zu treiben. 

«Im Januar wurden die vorgeschlagenen Rahmenbedingungen für die weitere Planung und das weitere Vorgehen festgelegt», so Wyss. Drei Architekten konnten Projektskizzen entwerfen. Gestützt auf die favorisierte Projekteingabe wurde der Entwurf des Zonen- und Gestaltungsplans erstellt. Dieser enthält drei Zonenfelder: Reithalle und Boxenhaus, Dressurviereck und Reitplatz sowie ein Restaurant mit Ausbildungs- und Seminarräumen, wirtschaftlichem Betriebszentrum und Wohnen.

 

Gründliche Prüfung

Parallel zur bevorstehenden Vorprüfung des Zonen- und Gestaltungsplans sei vorgesehen, das Baugesuch auszuarbeiten. Baugesuch und Pläne werden durch Gemeinderat, Baukommission und Kanton geprüft und daraufhin während 30 Tagen in der Gemeinde aufgelegt. Gemeinderat und Baukommission werden die Entwürfe bereits nächste Woche einer gründlichen Prüfung unterziehen. «Wenn sich nichts Dramatisches ergibt», sagt François Emmenegger «werden wir sie hernach dem Kanton weitergeben».

 

Solothurner Tagblatt, 08. Mai 2004

 

40-Jahr-Fest der Wintersportanlagen blieb ohne den erhofften Grossandrang

 

Seit 40 Jahren werden auf dem Balmberg Wintersportanlagen betrieben. Das Jubiläum feierte man am Samstag mit nostalgischen Preisen und einem kleinen Fest. Doch dichter Nebel hielt viele davon ab, zu Preisen wie vor 40 Jahren Ski zu fahren. - Gefeiert wurde aber gleichwohl.

Vor dem Kurhaus stehen die Tische und Festbänke parat, man wäre gewappnet für den Grossandrang. Doch wo bei schönem Wetter zahlreiche Skifahrer, Snowboarder und Wanderer die Sonne geniessen, herrschte letzten Samstag gähnende Leere. Nur vereinzelt sassen die Leute, warm eingepackt, auf der Terrasse beim Kurhaus. Drinnen traf man dann schon auf mehr Leute, die sich mit einer heissen Ovo oder Kaffee aufwärmten.

Auch an den Skiliften herrschte kein Grossandrang. Wer am Samstag auf dem Balmberg Ski- oder Snowboard fuhr, hatte wahrlich etwas für sein Geld. Für Preise wie vor 40 Jahren - die Tageskarte gabs für Kinder für vier und für Erwachsene für neun Franken - konnte man den ganzen Tag die Pisten runtersausen und musste dafür nicht einmal Schlange stehen. Trotz der nostalgischen Preise hielt das Wetter wohl viele von einem Besuch ab. Eine Skifahrerin, die trotz misslicher Bedingungen angereist war, fand dann doch: «Der Nebel ist recht mühsam, man sieht kaum fünf Meter weit.»

 

«Wir haben mehr Leute erwartet»

Auch Fritz Kurth, Mitgründer der Sportanlagen Balmberg AG, hat zum Jubiläum eigentlich mehr Besucher erwartet. «Der Morgen hat ganz gut begonnen. Da hatten die Leute wohl noch die Hoffnung, dass sich der Nebel verzieht. Doch am Nachmittag kamen weit weniger Leute als erwartet», so Kurth. Rund 450 Ski- und Snowboardfahrer liessen sich den Spass aber trotzdem nicht nehmen. Damit lag aber die Besucherzahl deutlich unter den Rekordwerten. «Bei optimalen Bedingungen haben wir hier schon mal 1500 Leute», schwärmte Kurth. Da der grosse Besucheransturm ausblieb, stellte sich für die Sportanlagenbetreiber auch kein Parkplatzproblem. «Bei einem Grossandrang hätten wir die Strasse sperren und die Leute von Günsberg aus mit einem Shuttlebus herbringen müssen», erklärte Kurth.

 

Nicht aus der Ruhe bringen lassen 

Auch wenn der Nebel den Sportanlagenbetreibern einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, aus der Ruhe bringen lässt man sich davon noch lange nicht. Schliesslich sei man sich diese enorme Wetterabhängigkeit nun schon seit 40 Jahren gewöhnt, sagte Kurth. «Zudem ist die Saison bis jetzt ja nicht schlecht gelaufen. Sie hat am 18. Januar zwar sehr spät begonnen, doch seither konnten wir die vier Lifte jeden Tag laufen lassen. Wenn die Pisten gut präpariert sind, kann man den Schnee nämlich recht lange halten.» Schade sei, dass man die ganze letzte Woche so tolles Wetter gehabt habe und ausgerechnet am Jubiläumstag vom Wetterpech betroffen sei, bedauerte Kurth. Denn auch als das Mittelland längst in den Genuss von Sonnenschein kam, auf dem Balmberg hielt sich der Nebel hartnäckig.

Kein Festwetter Dichter Nebel machte den Jubilaren auf dem Balmberg einen Strich durch die Rechnung. H.R. riesen

 

Drei Männer im Schnee und ihre Vision 

JUBILÄUMSFEIER · Regierungsrätliches Lob für die Gründer der Sportanlagen

Für die offizielle Jubiläumsfeier am Samstagnachmittag wurde der Unterstand des Pistenfahrzeuges kurzerhand in ein Raclette-Stübli umfunktioniert. Guido Sterki, Präsident der Sportanlagen Balmberg AG, blickte in seiner Ansprache auf die Geschichte der Sportanlagen zurück. Als man den Skilift vor 40 Jahren das erste Mal laufen liess, währte die Freude jedoch nicht lange, erinnerte sich Sterki: Bereits nach drei Tagen sei der Schnee wieder geschmolzen. «Der Schnee war schon vor 40 Jahren das grosse Thema und ist es über all die Jahre hinweg geblieben», so Sterki. Trotz der schwierigen Bedingungen, ein Skigebiet auf 950 bis 1300 Metern über Meer zu betreiben, blicken die drei Gründerfamilien Sterki (Günsberg), Ryf und Kurth (beide Attiswil) optimistisch in die Zukunft. «Wir hoffen einfach, dass uns Frau Holle auch in Zukunft nicht ganz vergisst. Der Balmberg soll ein attraktives Naherholungsgebiet für die Region bleiben», sagte Guido Sterki.

Obwohl er gestand, kein Skisportexperte zu sein, gratulierte Regierungsrat Roberto Zanetti den drei Gründerfamilien für ihren unternehmerischen Mut, den sie mit dem Bau des ersten Skilifts bewiesen hätten. Die Gründerfamilien würden mit ihren Sportanlagen ein wirtschaftliches Erfolgsmodell präsentieren, sagte Zanetti: «Hier zeigt man uns, was wir auch heute noch dringend gebrauchen könnten: Drei Männer hatten eine Vision und glaubten an das Unmögliche.»

Dass sich die «drei Männer im Schnee», wie Guido Sterki die Initianten nannte, vor 40 Jahren nicht von ihrer Vision haben abbringen lassen, feierten die geladenen Gäste ausgiebig - bei Raclette und musikalischer Unterhaltung durch die Guggenmusik «Schnadehüdeler» aus Niederwil.

 

Solothurner Zeitung, 16. Februar 2004

 

Der Skilehrer vom Balmberg

 

Vor 40 Jahren wurde auf dem Balmberg der erste Skilift in Betrieb genommen. Hans Schwartz erteilte damals Skiunterricht. Der 84-jährige Günsberger fährt heute noch Ski und erinnert sich ganz genau.

 

Wer die Pisten am Balmberg beherrscht, der kann im ganzen Alpenraum überall skifahren», sagt Hans Schwartz. Er kennt alle Skigebiete. Und er kennt den winterlichen Jura zwischen Froburg und Grenchenberg, auch die zweite Kette, wie nicht viele. Hans Schwartz kam vor 40Jahren von Olten, baute in Günsberg ein Haus und lernte mitBaumeister Othmar Sterki gleich einen der drei Initianten des damals ersten Skilifts am Balmberg kennen. Seither sind die beiden Nachbarn. 

Von Olten her fuhr Schwartz früher oft ins «Basler Oberland», nach Langenbruck, half dort auch Sprungschanzen bauen. Rennen ist er selber kaum gefahren. Aber er war stets mit dabei. Und er zog seine eigenen Spuren durch den Schnee, mit den Fellen. Ihm gefällt der Jura im Winter ganz besonders: «Die verschneiten Wälder haben etwas Mystisches, das man im Hochgebirge so nicht findet. » Oft hatte Schwartz die Filmkamera dabei, auch wenns stürmte. Dann vor allem. Mit einer Luftaufnahme unterstreicht er die geologische Besonderheit des Balmbergs: «Hier - und nur hier - findet man im Jura ein voralpines Skigelände. Der Balmberg ist in seiner Art einzigartig. »

 

Ausländische Gäste

Beruflich war Schwartz in einem Solothurner Betrieb «in leitender Stellung» tätig. Zwei, drei Abende pro Woche und praktisch jedes Wochenende stand er am Berg. Er unterrichtete an der Skischule von Hans Küpfer alpin und nordisch. «Damals hatten wir regelmässig auch ausländische Feriengäste», erinnert sich Schwartz. Er ist heute noch fest davon überzeugt, dass alle Skifahrer mit richtigem Unterricht in einer Skischule starten sollten. 

Sie waren damals alle Hilfsskilehrer, aber einheitlich rot gekleidet mit dem berühmten weissen Streifen auf Brusthöhe, wie «richtige» Skillehrer eben. Hans Schwartz hat seinen Ausweis aufbewahrt, das «t» im Namen musste er eigenhändig einfügen. 

An eine Langlauf-Schülerin erinnert er sich besonders gut, eine zirka 70-jährige Frau, die sich vor allem vor dem Stürzen fürchtete: «Wir sind auf der Ebene losmarschiert und ich liess sie am ersten Tag praktisch nur hinfallen und aufstehen. Sie kam trotzdem immer wieder und Ende Saison hat sie mir sogar eine Flasche Wein überreicht. »

 

Tag und Nacht am Berg

Als Skilehrer hat sich Schwartz stets weitergebildet: «Ich besuchte sogar mit 60 Jahren noch einen Kurs im Wallis. » Er wollte immer fit und technisch auf der Höhe sein: «Begonnen habe ich noch mit Holzskis und Stahlkanten. Für mich kam aber immer nur das beste und neuste Material in Frage. Die technische Entwicklung, die ich miterleben durfte, die ist fantastisch. »

Zwischendurch fand Hans Schwartz jeweils noch Zeit, schnell auf die Rötifluh hochzusteigen und dort beim grossen Holzkreuz seine fast schon legendäre Suppe zu kochen. Auch zum nicht mehr existierenden Skilift am Weissenstein zog es ihn häufig. Zu Fuss auf den Skis natürlich. Dort genoss er die Aussicht über den ganzen Jura und die Nachmittagssonne. 

Schwartz war aber nicht nur Skilehrer. Seine technischen Kenntnisse waren auch bei den anfänglichen Skiliftpannen gefragt. Mehrere Nächte hat er in einem VW-Käfer verbracht, um die Schneekanone in Betrieb zu nehmen, so bald die Temperaturen tief genug fielen. Und das war oft erst in den frühen Morgenstunden der Fall.

 

«Ein Teil meines Lebens»

Bei vielen Skirennen amtete er als Torrichter. «Der Balmberg war damals das Zentrum des Nordwestschweizer Skiverbandes», erinnert sich Schwartz. «Das Skifahren am Balmberg, das ist ein Teil meines Lebens, das sind positive Erinnerungen, das hat mich jung erhalten», sagt der sportliche 84-Jährige. Und er wird nicht müde, auf die Disziplin hinzuweisen, die zu seiner Zeit am Balmberg herrschte und die er auch diese Woche bei seinem Besuch immer noch feststellte. «Die Skischule gehört zu den Liften, ohne ginge es nicht», ist er überzeugt.

 

75-jähriges Jubiläum

Mit der Pensionierung drehte Schwartz dem Skibetrieb am Hausberg den Rücken zu: «Ich fand, es sei jetzt genug, wollte Jüngeren Platz machen. » Ski fährt er weiterhin. In der laufenden Saison feiert er sein 75-jähriges Pistenjubiläum an der Lenk. Meistens ist er jedoch auf den Pisten Saas-Fees anzutreffen.

 

Solothurner Tagblatt, 13. Februar 2004

 

Die drei vom Skilift auf dem Balmberg

 

Vor 40 Jahren wars ein Fehlstart: kein Schnee bis zum Valentinstag und am zweiten Tag die erste Panne. Trotzdem ist es eine Erfolgsstory:Die drei Gründer familien sind noch immer unter sich.

 

Am Anfang standen drei junge unternehmungslustige Skifahrer auf der einen und die kranken Gäste im Kurhaus auf der andern Seite. Von den drei Skifahrern kannten sich zu diesem Zeitpunkt nur gerade zwei: Ernst Ryf und Fritz Kurth, beide aus Attiswil. Sie fuhren jeweils mit dem Postauto auf den Balmberg und stapften zu Fuss Richtung Röti. Kein Wunder, dass sie schweissgebadet bald von einem Skilift träumten. Ähnliche Gedanken wälzte Bauunternehmer Othmar Sterki aus Günsberg. Ein guter Skifahrer - 1954 hatte er die Armeemeisterschaften gewonnen.

 

Die Kurgäste

Der vierte Mann war Adelrich Pfluger. Er war Präsident beim kantonalen Krankenkassenkonkordat und verantwortlich für das Kurhaus auf dem Balmberg. Er brachte die drei Lift-Initianten zusammen und ermutigte sie, einen Lift zu bauen. Davon erhoffte er sich positive Impulse fürs Kurhaus und seine Patienten.

Eine 40-jährige Freundschaft begann. Keine Selbstverständlichkeit: Die drei Pioniere mussten mehrmals tief in die eigene Tasche greifen. Das ganze Jahr über arbeiten sie ständig am Berg. «Wenns hochkommt, so sind wird vielleicht an fünf Samstagen pro Jahr nicht oben», sagt Othmar Sterki.

 

Schwieriger Start

Die drei legten je 40000Franken aufs gemeinsame Konto. Die damals gegründete Familien AG hielt bis heute Bestand. 120000Franken kostete der erste Kähle-Lift. 1974 wurde er aufs Bödeli versetzt. Im Sommer 1963 hatten die drei noch keine Bewilligung vom Landbesitzer für die obersten 150Meter nach dem Brüggli. Die Fundamente der Masten betonierten sie selber und bauten die Talstation Kähle. 1970 errichtete eine Gesellschaft Mittlerer Balmberg AG den Röti-Lift. 1996 wurde diese AG von den drei Initianten übernommen.

 

Die erste Saison 1963/64 war die schlechteste überhaupt: Der neue Lift konnte aufgrund des fehlenden Schnees erst am Valentinstag in Betrieb genommen werden. Am folgenden Tag rauchte der Motor. Er musste repariert werden. Diese Saison brachte gerade mal 523. 60Franken an Einnahmen.

 

Zu viel Strom

«In den ersten zwei Jahrzehnten zählten wir jeweils 90 bis 110 Betriebstage, seither noch 40 bis 60 pro Saison», sagt Fritz Kurth. Am Anfang experimentierte man noch mit den ersten erhältlichen Schneekanonen. Seit 30 Jahren wird die Kähle-Piste an vier Abenden beleuchtet. «Die Atel zwang uns zur Abnahme einer Mindestmenge an Strom, die wir bei weitem nicht ausschöpfen konnten, so kamen wir auf die Idee des Nachtskifahrens», erinnert sich Ernst Ryf. 

Legendär sind die Nachtslaloms auf dem Balmberg. Um den Sterki-Cup kämpften unter anderen internationale Grössen wie die Adelbodner Adolf Rösti oder Annerösli Zryd. Bei den Basler Schülerskirennen waren jeweils 400 Jugendliche am Start, Bernhard Russi überreichte die Pokale. 

Ebenfalls von Anfang an dabei ist der auf dem Balmberg geborene Hans Küpfer mit seiner Skischule, der einzigen «professionell» geführten im ganzen Jura, wie er stolz erzählt. Vor 40 Jahren kostete eine Stunde Privatunterricht 8, heute 60Franken. Früher sorgte er nebenbei für den Rettungsdienst: «Die Unfälle haben aber dank besserer Ausrüstungen und Pisten massiv abgenommen», sagt er. 

Mittlerweile ist der Ski- und Materialverleih in den Vordergrund gerückt. Die letzte Saison sei übrigens seine bislang beste gewesen, sagt Küpfer, auch wenn sie kurz war. Er bietet alle möglichen Kurse an, von Carving und Boarden bis hin zum Skiwandern.

 

Die zweite Generation

Bei den Skiliftbetreibern ist mittlerweile bereits die nächste Generation am Werk. Unter den elf Aktionären sind Töchter, Söhne und Schwiegersöhne fürs Marketing, als Betriebsleiter, Aktuar oder Verwaltungs ratspräsident tätig. Die dritte Generation tobt sich noch auf den Pisten aus. Die Freundschaft der drei Skipioniere hält nun schon seit 40Jahren.

 

Solothurner Tagblatt, 13. Februar 2004

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